Der Podhalaner

Rasseportrait

 

 

P O L S K I O W C Z A R E K P O D H A L A N S K I

 

 

 

P O D H A L A N E R - T A T R A H U N D - P O L N I S C H E R H I R T E N H U N D

 

 

Viele Namen für eine immer noch seltene Hunderasse, denn der Podhalaner zählt weltweit und somit auch in Deutschland leider, oder vielleicht glücklicherweise zu den ganz seltenen Hunderassen. Eine kleine Gruppe engagierter Züchter bemüht sich um die Förderung und Verbreitung dieser außergewöhnlichen Hunde. Obwohl der Podhalaner eine sehr alte Rasse ist, die schon seit langer Zeit von den Bergbauern als reine Herdengebrauchshunde gezüchtet wurden und auch die Bemühungen um Anerkennung des Standards bereits 1937 in Zakopane begannen, wurde der Standard erst 1967 von der FCI anerkannt.

 

Der "Große Weiße" ist bestimmt kein Hund für Jedermann. Wer aber einem so großen Hund den richtigen Lebensraum bieten kann und einen selbständigen und selbstbewußten Kameraden sucht, der sowohl zuverlässiger Wächter wie albern-zärtlicher Spielkamerad für die ganze Familie und trotz seiner weißen Schönheit absolut pflegeleicht ist, kann bei dieser Rasse durchaus "seinen Traumhund" finden.

 

Fütterung und Pflege:

 

Der Podhalaner ist ein guter Futterverwerter und braucht im Verhältnis zu seinem Körpergewicht relativ wenig aber gutes und ausgewogenes Futter. Die Pflege ist ausgesprochen einfach und beschränkt sich auf gelegentliches Bürsten ca.1 x pro Woche (im Haarwechsel, oder vor der Ausstellung natürlich mehr)

 

Haltung:

 

Der Podhalaner ist absolut wetterfest und liebt den Aufenthalt im Freien. Aufgrund seiner Größe, seines Haarkleides und seines Naturells eignet er sich nicht so gut für die Haltung in der Stadtwohnung, sondern besser für ein Leben "auf dem Land", wo er selbst entscheiden kann, ob er drinnen oder draußen sein möchte und sich im sicher eingezäunten Garten frei bewegen kann. Er geht gern spazieren, braucht aber keinen 20 km Dauerlauf. Viel wichtiger sind die täglichen Tobe- und Kuschelstunden, denn ein Podhalaner ist ein "Vollkontakt-Hund"

 

Wesen und Eignung:

 

Der Podhalaner ist nicht nur ein schöner und effektvoller Begleithund, sondern als großer, typischer Herdenschutzhund von mittlerem Temperament mit hoher Reizschwelle und wenig Neigung zur Schärfe, auch ein absolut zuverlässiger und unbestechlicher Wächter. Als Wachhund bedarf er keiner besonderen Ausbildung, die Neigung alles ihm anvertraute zu beschützen ist ihm angeboren . Er ist wachsam und verteidigungsbereit, aber nicht aggressiv oder angriffslustig. Diese Hunde sind voll auf " i h r R u d e l " fixiert und so verschmust und verspielt sie sich in der Familie und Freunden gegenüber zeigen, so mißtrauisch bis abweisend verhalten sie sich zu Fremden Nur wenige Exemplare eignen sich zum "Allerweltshund". Ein gewisses Maß an Toleranz können aber alle lernen

 

Der Podhalaner verfügt über eine ausgeprägte Bereitschaft zur Verteidigung und zeigt dabei das typische Abwehrverhalten des Herdenschutzhundes:Ausgeprägtes Drohen, Scheinangriffe unter Vermeidung der ernsthaften Auseinandersetzung. Dieses, für den an der Herde arbeitenden Hund, unter Umständen lebenserhaltende Verhalten darf nicht mit Feigheit verwechselt werden.denn es ist ein Glück, daß der Podhalaner seine Zähne nur im äußersten Notfall einsetzt. Läßt ein Gegner sich durch Drohen und Scheinangriffe nicht vertreiben, so daß ein Kampf unausweichlich ist, kämpft der OP hart und kompromißlos. Deshalb sollte man einen Podhalaner niemals "scharf machen", da dadurch sein angenehmes Wesen verloren geht.

 

 

Der Beutetrieb ist in der Regel schwach bis nicht vorhanden, kann aber, wenn die Förderung früh genug einsetz, bedingt geweckt werden. Man sollte sich aber gut überlegen, ob das Spiel mit dem Ball es wert ist, daß man seinen Hund nicht mehr überall frei laufen lassen kann, denn wenn der Beutetrieb geweckt und gefördert würde, könnte es sein, daß er sich dann auch für andere "bewegliche Objekte" interessiert und dann evlt. auch mal einem Hasen oder einem Reh nachläuft, was ein normaler Podhalaner nicht machen würde. Dabei ist es sehr angenehm, daß man mit einem Podhalaner auch im Wald laufen kann und sicher sein kann, daß er keine Gefahr für das Wild darstellt und somit auch kein Ärgernis für den Jäger.

 

Ihre angeborene Neigung zur Dominanz macht sie im Umgang mit fremden Artgenossen, besonders gleichgeschlechtlichen und andersrassigen, zuweilen recht schwierig. Daher ist viel freies innerartliches Spielen für den Welpen sehr wichtig. Bei guter Sozialisierung gibt es auch später beim erwachsenen Hund keine Schwierigkeiten. Anderen Tieren gegenüber zeigen sie sich in der Regel tolerant bis freundlich. Überhaupt wird alles was klein und hilflos erscheint, automatisch beschützt.

 

Obwohl sie ihrem Menschen treu ergeben sind, ordnen sie sich nur schwer unter. Deshalb müssen Welpen und Junghunde dieser Rasse bereits sehr früh konsequent und mit deutlichem Nachdruck eingeordnet werden. Wenn die Positionen innerhalb des Rudels im ersten Lebensjahr klar geregelt werden, gibt es bei der Erziehung keine Probleme. Auch Rüden suchen dann später nicht die Auseinandersetzung mit ihren Menschen. Das Wohl des Rudels steht vor dem Eigennutz. Ein souveräner Anführer wird nicht in Frage gestellt. Wie alle Herdenschutzhunde zeigen sie niemals "Kadavergehorsam", aber wenn es drauf ankommt, kann man sich immer auf sie verlassen, denn ein Podhalaner "denkt" mit. Diese Hunde wurden von Anfang an auf die Fähigkeit zu selbständigem Handeln selektiert, so daß sie die jeweilige Situation erstaunlich gut einschätzen können.

 

Das Vorurteil, Hirtenhunde könnten nicht erzogen werden, kann ich nicht bestätigen. Der Podhalaner ist sehr arbeitsfreudig, lernt schnell und dauerhaft und ist deshalb auch für den Hundesport (außer zum Schutzdienst) geeignet. Das heißt aber nicht, daß man mit dem Podhalaner arbeiten muß, es ist nur eine nette Abwechslung, wenn beide, Mensch und Hund, Spaß daran haben. Die Welpenschule oder zumindest eine Welpenspielgruppe sollte aber zum Pflichtprogramm gehören, da das innerartliche Spielen auch nach Verlassen des Welpenrudels für das spätere Sozialverhalten des Hundes ist.

 

Auch ohne besondere Ausbildung wird aus diesen Hunden nahezu fast von selbst ein guter Wach- und Familienhund. In unserer Gesellschaft in der heutigen Zeit ist aber die Begleithundprüfung ein empfehlenswertes Ziel, die Ausbildung dazu ist in der Regel kein Problem. Auch die Ausbildung zum Fährtenhund ist möglich. Aufgrund ihrer Zuverlässigkeit, Trittsicherheit in absolut jedem Gelände und ihrer Suchfreude werden diese Hunde in Polen auch als Rettungshunde geführt. Es wurden sogar schon Hunde dieser Rasse mit großem Erfolg zum Blindenführhund ausgebildet.

 

Durch sein besonderes Wesen eignet er sich hervorragend zur Bewachung großer Anwesen und gleichzeitig als Spielkamerad für die ganze Familie. Auch der erwachsene Hund spielt sehr gern und liebt es, wenn er ordentlich geknuddelt wird. Er liebt "seine Menschen" über alles und würde alles für sie tun. Aggression gegenüber der eigenen Familie ist bei korrekter Haltung und Erziehung undenkbar. Wächst er mit Kindern auf, wird er ihnen immer ein zuverlässiger Beschützer und Spielkamerad sein.

 

 

 

 

Danke an die Züchterin meiner Dzini für die Überlassung ihres Textes

 

 

 

Den Original-Standard der FCI finden Sie unter